Erziehungsgeld, das ist ein Thema, das wohl die Geister teilt, wie kaum ein anderes. Auch ich habe eine Meinung dazu, logisch, auch wenn die vielen natürlich nicht gefallen wird.
Ich bin für eine Art von Familiengeld!
Geld für Familien, wo sich wenigstens ein Elternteil (muss ja nicht unbedingt die Frau sein) intensiv um die Kinder kümmert und seinen Erziehungspflichten auch gerecht wird. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich denke, dass viele Eltern sich lieber um ihre Kinder kümmern würde, als von einem Job zum anderen zu hecheln und die Kinder in den "Kinderverwahranstalten" abzugeben. Gerne auch mit den üblichen Sozialversicherungsbeiträgen (Krankenversicherung, Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung), damit diejenigen nicht irgendwann durch das Versicherungsnetz fallen.
Ja klar, das muss auch in einer Form kontrolliert werden. Da wäre zum Beispiel die Pflicht der Vorsorgeuntersuchung und Impfungen durch die Gesundheitsämter. Ja, ich hör jetzt schon, das einige sagen, dass das gar nicht realisierbar ist. Warum nicht? Meine Mutter hatte auch keinen Kinderarzt und die Impfungen wurden bei mir auch durch das Gesundheitsamt gemacht. Besser noch! Die Schluckimpfung gab es in der Schule. Wo liegt also das Problem? Ich bin der Meinung, dass das sogar besser für alle wäre, denn dann wüssten die Ämter auch bei den Einschulungen besser, wen sie da vor sich haben und für die Kids wäre es nicht unbedingt so eine ungewohnte Umgebung.
Ich höre jetzt schon die Kritiker sagen, aber die Kinder brauchen doch den Kontakt mit Gleichaltrigen. Klar brauchen sie den auch, doch den bekommen sie auch auf dem Spielplatz und da können die Eltern, bis zu einem gewissen Alter doch auch mit gehen. Ich beobachte es täglich von meinem Balkon. Da spielen die Kids und die Eltern sitzen auf der Bank, unterhalten sich, tauschen sich aus.
Jetzt sollte niemand glauben, dass ich nicht weiß, wie es in einem Kindergarten abläuft. Meine persönlichen Erfahrung waren nicht so, wie ich sie mir gewünscht hätte und wenn ich die Zeit zurück drehen könnte ... ja, ich würde meine zwei jüngeren Kids nicht noch einmal in den Kindergarten bringen. Sie hätten mehr soziales Verhalten zu Hause gelernt, als dort. Der Kindergarten ist sicherlich eine Lösung für alleinerziehende Elternteile, doch dort, wo beide Elternteile vorhanden sind, dort sollte die Familie im Vordergrund stehen.
Ich höre und lese oft, dass viele den Verlust der Familienbindungen bemängeln. Doch wie sollen diese entstehen, wenn die Kinder frühzeitig in den Kindergarten abgeschoben werden bzw. werden müssen. Wo selbst die ausgebildeten Erzieher die Besonderheiten von Kindern nicht bemerken, weil sie entweder überfordert oder desinteressiert sind?
Ich sehe die Forderung nach mehr Kindergartenplätzen mit gemischten Gefühlen. Immer jünger sollen die Kinder sein, immer mehr Zeit sollen sie dort verbringen. Die Erziehung wird dann immer mehr von anderen übernommen und die Eltern spielen keine Rolle mehr. Die Eltern werden dann irgendwann nur noch dazu gebraucht, dass sie die Kinder in die Welt setzen und ihren Kopf für die Fehler anderer hinhalten müssen.
OK ... wir können in einer ordentlichen Weise darüber diskutieren. Hier im Blog oder im Forum, doch garantiert nicht auf Facebook.
Achso ... ich sollte noch sagen: Ich bin stolz auf meine vier Kids und bin gerne für sie in den letzten 20 Jahren da gewesen!